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Ein 21.000 Tonnen schweres Betonelement wurde soeben aus dem Gießbereich der Tunnelfabrik bei Rødbyhavn geschoben. Das Element ist das erste von insgesamt zehn Spezialelementen, die einen der Schlüsselbausteine beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels darstellen, teilt Femern A/S mit.

Das Element besteht aus zwei Etagen, wobei das Untergeschoss als Keller dient, der die umfangreichen elektrischen Installationen des Tunnels aufnehmen soll. Im Erdgeschoss des Elements befinden sich die Röhren für den Zug- und Straßenverkehr.

Neben einem Keller ist das Element mit einer Nothaltebucht in den Autobahnröhren ausgestattet, in der das technische Personal parken kann, ohne den übrigen Verkehr zu behindern. Dies ermöglicht einen reibungsloseren Betrieb und erhöht die Sicherheit im Tunnel.

Eine einzigartige Lösung
Der Einsatz der Spezialelemente ist die größte Einzelinnovation des Fehmarnbelt-Tunnels, der ansonsten weitgehend auf dem Öresundtunnel basiert.

”Das Spezialelement ist eine einzigartige Lösung, die die technischen Installationen des Tunnels an zehn Knotenpunkten bündelt, anstatt sie über die gesamte Länge von 18 Kilometern zu verteilen. Dies reduziert sowohl den Betonbedarf für den Guss als auch die Ausbaggerung des Meeresbodens. Gleichzeitig ermöglicht die Lösung einen effizienten Verkehrsfluss und sicheren Zugang für die Mitarbeiter, die den Tunnel warten müssen“, sagt Jens Ole Kaslund, Technischer Direktor bei Femern A/S, dem Bauherrn und einem Teil des staatlichen Unternehmens Sund & Bælt.

Gießprozess über ein Jahr
Das Spezialelement ist 39 Meter lang und etwa 13 Meter hoch, was einem vierstöckigen Gebäude entspricht. Neben den zehn Spezialelementen muss der Tunnelunternehmer Femern Link Contractors (FLC) 79 sogenannte Standardelemente gießen, die jeweils 217 Meter lang sind und 73.500 Tonnen wiegen.

Die Spezialelemente werden fast wie ein Haus in drei Schritten gegossen: zuerst der Keller, dann die Wände und zuletzt die Decke. Der eigentliche Gießprozess für das erste Spezialelement lief etwas mehr als ein Jahr, wobei wertvolle Erfahrungen für die nächsten Elemente gesammelt wurden. Das zweite Spezialelement befindet sich bereits im Gießprozess für das Kellergeschoss. Diese Elemente können über einen längeren Zeitraum gegossen werden, da nur zehn benötigt werden, die jeweils etwa alle zwei Kilometer im 18 Kilometer langen Tunnel platziert werden.

”Wir sind sehr froh, dass das Gießen des ersten Spezialelements erfolgreich verlaufen ist. In diesen Tagen dürfen wir uns kurz freuen, aber wir wissen, dass der Weg bis zur Ziellinie noch lang ist, und wir haben großen Respekt vor der komplexen Arbeit, die noch vor uns liegt“, sagt Nick Geurts, Bereichsleiter bei FLC und verantwortlich für die Produktion der Spezialelemente.

Fünf Standardelemente fertiggestellt
Auf den fünf anderen Produktionslinien der Tunnelfabrik hat FLC die ersten fünf Standardelemente fertiggestellt und arbeitet bereits an den nächsten.

Das erste Spezialelement soll voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 vor der dänischen Küste abgesenkt werden.

Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels ist das größte Infrastrukturprojekt in der dänischen Geschichte und die größte Baustelle Nordeuropas. Der 18 Kilometer lange Tunnel wird der längste Absenktunnel der Welt sein. Nach der Fertigstellung wird es möglich sein, den Fehmarnbelt in sieben Minuten per Zug und in zehn Minuten mit dem Auto zu überqueren.

Fakten zum Spezialelement

  • Anzahl: 10
  • Länge: 39 Meter
  • Breite: 47 Meter
  • Höhe: 13 Meter
  • Gewicht: 21.000 Tonnen